„Eine Arbeiterin in Bangladesch muss den ganzen Monat arbeiten, um den Stundenlohn einer Arbeiterin in Deutschland zu verdienen, wobei eine junge Frau in Bangladesch zwölf bis 14 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche einschließlich Sonn- und Feiertage arbeiten muss.“ So ein Vergleich macht Armut erst vorstellbar, der indische Soziologe Asit Datta nennt zahlreiche Beispiele. Täglich sterben weltweit noch immer etwa 25 000 Menschen, darunter 11 000 Kinder, an Hunger oder seinen Folgen. Und Asit Datta beschreibt genau, wie Weltbank und Währungsfond die Zukunft von Entwicklungsländern bestimmen, welche Rolle die Bundesregierung spielt. Oder wussten Sie, dass für jeden Euro deutscher Entwicklungshilfe 1,80 Euro an die deutsche Exportwirtschaft zurückfließen?
Asit Datta: Armutszeugnis – Warum heute mehr Menschen hungern als vor 20 Jahren. dtv 2013, 220 Seiten
Über die jüngste Krise des Kapitalismus und ihre Folgen schrieb Sahra Wagenknecht mehrere Bücher, zwei davon sind in diesem Band zusammengefasst. Sie will der Profitjagd Grenzen setzen, „denn profitorientierte Unternehmen umwerben und privilegieren den Wohlhabenden und ignorieren den Finanzschwachen. Eben deshalb haben alle Privatisierungen letztlich den Reichen genutzt und waren verheerend für die Ärmeren. Der Finanzsektor, Kernbereiche der Wirtschaft und die Daseinsvorsorge gehören daher in öffentliches Eigentum und brauchen demokratische Kontrolle.“ Sie erklärt, mit welchen miesen Tricks Regierungen, Notenbanken und Finanzbranche den Bürgerinnen und Bürgern das Geld aus der Tasche ziehen und zeigt Wege zu einem stabilen Finanzsystem.
Sahra Wagenknecht: Kapitalismus, was tun? Schriften zur Krise. Das Neue Berlin 2013, 400 Seiten