Welchen Kurs unser Land einschlagen soll, um die Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise zu bewältigen, möchte IG-Metall-Chef Berthold Huber in der Gesellschaft breit diskutieren. Als Herausgeber dieses Buches stellt er dabei zunächst Aufgaben und Beitrag der Gewerkschaften auf den Prüfstand, lässt ihre Strategien von Politikern und Wissenschaftlern bewerten. Es ist das Verdienst von Berthold Huber, dass er Versäumnisse gewerkschaftlichen Handelns in der jüngsten Vergangenheit klar anspricht. Allerdings bescheinigen ihm mehrere Autoren, dass die Gewerkschaften Bündnisse auf viel breiterer Basis als bisher eingehen müssen, wenn sie künftig gesellschaftliche Prozesse stärker beeinflussen wollen.
Berthold Huber: Kurswechsel für Deutschland – Die Lehren aus der Krise. Campus 2010, 255 Seiten
Zu den Tabuthemen der Bundeswehr zählen die psychischen und physischen Belastungen der Soldatinnen und Soldaten nach Kampfeinsätzen, denn deren Diskussion würde nicht zum gewünschten „Friedensimage“ der militärischen Missionen passen. Dabei gehören Extremsituationen von Bedrohung und Tod längst zum Alltag aller Auslandseinsätze. Dass die Truppe dann viel zu wenig betreut wird, sickert langsam durch. Die Journalistin Ute Susanne Werner trug nun Berichte von traumatisierten Kriegsheimkehrern zusammen. Diese Schilderungen vom langsamen, angsterfüllten und manchmal einsamen Weg zurück ins zivile Leben nach harten Grenzerfahrungen machen sprachlos. Betroffene ziehen sich zurück, Beziehungen zerbrechen, Perspektiven verschwinden – weshalb schweigt die Bundeswehr zum Krieg, der in diesen Soldatinnen und Soldaten tobt?
Ute Susanne Werner: „Ich krieg mich nicht mehr unter Kontrolle“ – Kriegsheimkehrer der Bundeswehr. Fackelträger 2010, 288 Seiten