Nach Lektüre dieses Berichtes ziehe ich den Hut vor tausenden Bahnmitarbeiterinnen und –mitarbeitern, die trotz widriger Arbeitsbedingungen den Betrieb am Laufen halten. Wie die Autoren enthüllen, manchmal sogar unter Lebensgefahr: Züge mit kaputten Bremsen, tobende Fahrgäste und mobbende Vorgesetzte gehören inzwischen offenbar zum Alltag wie Wind und Wetter. Der Report zweier Fernsehjournalisten macht auch deutlich, dass der streckenweise miese Service zum System Mehdorn gehörte, denn für dumm verkaufte Fahrgäste zahlten mehr und konnten ewig auf Entschädigung warten. Zudem wurde die Bahn-Hardware planmäßig auf Verschleiß gefahren, um den Börsengang abzusichern. Das alles geschah mit Billigung der verantwortlichen Politiker. Schließlich frage ich mich, was noch passieren muss, bis sie und der allein auf Gewinnmaximierung fixierte Bahnvorstand endlich ausrangiert werden.
Christian Esser, Astrid Randerath: Schwarzbuch Deutsche Bahn. C. Bertelsmann 2010, 304 Seiten
Emanzipation, Globalisierung und Wirtschaftskrise haben der Herrschaft des weißen Mannes schwer zugesetzt. Wenn nun neue Machtstrukturen und Konfliktlösemechanismen entwickelt werden, muss die Gleichberechtigung zwischen Frau und Mann Einzug halten: „Nichts kann auf dieser Erde gelingen, weder Klimawende, noch Armutsbekämpfung noch Stabilisierung fragiler Staaten, wenn nicht das Potenzial beider Geschlechter einbezogen wird.“ Kurzweilig und sprachgewandt stellt Ute Scheub Beispiele vor, in denen die Stärken und Schwächen von Adam und Eva eine besondere Rolle spielen und zur Diskussion einladen.
Ute Scheub: Heldendämmerung – Die Krise der Männer und warum sie auch für Frauen gefährlich ist. Pantheon 2010, 400 Seiten