Für die Zukunft der Wirtschaft nach dem Atomzeitalter entwickelt der Soziologe und Ökonom Jeremy Rifkin ein kühnes und umfangreiches Konzept. Weil fossile Brennstoffe zur Neige gehen, gerät die Industrie in die Schieflage. Als Folge davon wachsen Arbeitslosigkeit und Hunger, die ganze Welt verschuldet sich. Dramatisch wirkt sich der Klimawandel auf alle Facetten des Lebens aus. Jeremy Rifkin möchte Politikerinnen und Politikern ins Gewissen reden, endlich die nötigen Schlussfolgerungen aus dieser Entwicklung zu ziehen: „Die Dritte industrielle Revolution verheißt eine kohlenstofffreie Ära der Nachhaltigkeit bis zur Jahrhundertmitte und damit die Abwendung der Klimakatastrophe.“ So setzt er beispielsweise auf internationale Zusammenarbeit, eine breite Verteilung wirtschaftlicher und politischer Macht und völlig andere Produktionsmethoden.
Jeremy Rifkin: Die dritte industrielle Revolution – Die Zukunft der Wirtschaft nach dem Atomzeitalter. Übersetzt von Bernhard Schmid; Campus 2011, 304 Seiten
Nur wenige Politiker polarisieren so sehr wie Jean Ziegler. Der Globalisierungsgegner, Marxist, Querdenker und Bestsellerautor packt Themen, die ihm wichtig sind und seiner Meinung nach von der breiten Öffentlichkeit diskutiert werden müssen, kompromisslos an und scheut dabei keine Auseinandersetzung. Von seinen Gegnern wird er ebenso intensiv bekämpft und immer wieder als Nestbeschmutzer beschimpft. Wenn dem Schweizer Jean Ziegler etwas nicht liegt, dann ist es die Neutralität. Doch gerade diese Haltung zeichnete ihn beispielsweise als UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung aus. Jürg Wegelin folgt in seiner sehr lesenswerten Biographie den wesentlichen Etappen dieser Entwicklung und stützte sich dabei vor allem auf Interviews mit Zeitgenossen aus dem nahen Umfeld von Jean Ziegler.
Jürg Wegelin: Jean Ziegler – Das Leben eines Rebellen. Nagel & Kimche 2011, 192 Seiten