Raubzug mit Vorsorgelüge

Lieber Herr Heynen! Anfangs wunderten Sie sich noch über irre Renditeversprechen der Banken und hatten dann Angst vor einem Börsencrash. Dann fanden Sie heraus, dass die Bänker erst die Finanzblase aufgepumpt haben und sich nun von der Staatsknete fette Boni auszahlen; warum sie weiterhin tun und lassen dürfen, was sie wollen, und wie sie die ganze Eurozone ins Unglück stürzen können. Das alles haben Sie so präzise aufgeschrieben, dass es nun wirklich alle kapieren müssen. Klasse! Unser Vorschlag: Bieten Sie den Fraktionen von CDU/CSU, FDP, SPD und Grünen Fortbildungskurse darüber an, wie die Finanzbranche so umgekrempelt wird, „dass sie den Menschen dient.“ Das fordern Sie ja in Ihrem Buch und haben den Nagel auf den Kopf getroffen.

Malte Heynen: Der Raubzug der Banken – Von einem, der auszog, seine Ersparnisse zu retten, und entdeckte, was wirklich mit unserem Geld passiert. Blessing 2012, 368 Seiten

Hallo Herr Balodis und Frau Hühne! Vielen Dank dafür, dass Sie so gründlich das ganze „Wir brauchen unbedingt die private Altersvorsorge“-Blabla als PR-Aktion für die Versicherungsbranche enttarnen und uns die Folgen dieser schrägen Politik vor Augen führen. Die Herren Schröder, Riester und Rürup rufen Sie jetzt mal besser nicht an, die kommen bei Ihnen ja auch nicht so gut weg. Wunderbar, wie Sie Lobbyisten bloßstellen, eiskalte Kalkulationen der Versicherungsunternehmen aufdecken und leichtgläubigen Politikern das Ende ihres geistigen Horizonts aufzeigen. Unser Vorschlag: Wann immer eine Partei, die in den letzten 20 Jahren das Land regierte, wieder eine neue Idee zur Rettung der Rente hat, treten Sie mit aufs Podium – für den Faktencheck.

Holger Balodis, Dagmar Hühne: Die Vorsorgelüge – Wie Politik und private Rentenversicherungen uns in die Altersarmut treiben. Econ 2012, 272 Seiten