„Wer krank ist, muss ganz schnell gesund werden, damit er wieder funktionieren kann. Wir haben häufig Schwierigkeiten, mit Krankheit im Leben umzugehen“, fasst die Kommunikationswissenschaftlerin Miriam Meckel den Status Quo in Sachen gesundheitliche Fehlfunktionen zusammen. Als sie nach einer langen Phase intensiver Arbeit plötzlich zusammenbrach, zog sie in eine Spezialklink. Diagnose: Burnout. Nun wurde ihr bewusst, „dass wir in einer wettbewerbsorientierten Gesellschaft leben, die den Menschen als Funktion zwischen einem Problem und einer Problemlösung sieht“, wie sie in einer Talkshow bekannte. Während sie ihr Leben reflektiert, spürt präzise jene Veränderungen im System auf, die uns alle krankmachen können. Denn sie begegnete nicht nur der IT-Managerin, sondern auch der Discountmitarbeiterin. Dieses leise, nachdenkliche Buch sollte Pflichtlektüre für Führungskräfte sein.
Miriam Meckel: Brief an mein Leben – Erfahrungen mit einem Burnout. Rowohlt 2010, 224 Seiten
So schwermütig zunächst das Thema, so wunderbar leichtfüßig wird es von ihm behandelt: Der britische Schriftsteller Julian Barnes befasst sich mit dem Tod. Da er nun die Sechzig deutlich überschritten hat, macht sich Julian Barnes Gedanken darüber, wie er die Welt verlassen und was von ihm übrigbleiben wird. Seine Sammlung von Essays zum Thema streift die Familiengeschichte, ergänzt mit vielen Anekdoten von Künstlerkollegen besiegt er schließlich seine Angst vor dem Unvermeidlichen. Fazit: „Bleibt dir treu und sterbe so, wie du gelebt hast“.
Julian Barnes: Nichts, was man fürchten müsste. Übersetzt von Gertraude Krueger; Kiepenheuer & Witsch 2010, 336 Seiten